Das 18. FHDW Springer-Meeting in Garbsen wurde seinem Ruf, das Familienfest der deutschen Sprungelite zu sein, wieder einmal voll gerecht. Dreisprungeuropameister Max Heß, Dauergast in Garbsen meinte: „Vor so einem tollen Publikum zu springen, ist pure Motivation“. Auch Weitspringerin Alexandra Wester, die zum ersten Mal dabei war lobte die tolle Atmosphäre: „Es hat großen Spaß gemacht, wir wurden toll präsentiert und vom Publikum super unterstützt“.
Alexandra Wester beim Weitsprung (Foto: Hubert Lödding)
Schon beim Vormittagsprogramm purzelten die Deutschen Jahresbestleistungen. So steigerte sich Chima Ihenatu aus Neubrandenburg im Hochsprung auf 2,06 m und stellte damit eine neue Deutsche Jahresbestleistung für die männliche Jugend U 18 auf. Im Dreisprung gelang das auch Claudia Hillenhagen vom SCC Berlin und Kira Wittmann (Quitt Ankum) bei der weiblichen Jugend U 20 und U 18. Im Hochsprung W U 20 empfahl sich Loreen Heinze aus Leipzig mit 1,81 m für die Europameisterschaften in Grosetto.
Der Nachmittag begann mit den Weitsprung der Frauen und dem Hoch- und Dreisprung der Männer. Max Heß aus Chemnitz enttäuschte Organisator Bernd Rebischke nicht, der im Vorfeld gemutmaßt hatte, dass man vielleicht den ersten 17 m-Sprung in Garbsen zu sehen bekommen könnte. Die 17,02 m waren nicht nur Deutsche Jahresbestleistung, sondern auch die Qualifikationsnorm für die WM in London und natürlich Meetingrekord.
Dreisprungsieger Max Heß (Foto: Hubert Lödding)
Vier Olympiateilnehmer mit Bestleistungen von mindestens 2,30 m traten im Hochsprungwettbewerb an, doch die WM-Norm sollte in diesem Jahr nicht fallen. Der Sieg ging mit 2,24 m an Edgar Rivera aus Mexiko. Er ließ die Latte dann auf die Landesrekordhöhe von 2,31 m legen, riss jedoch dreimal knapp. Freuen konnte sich der Zweitplatzierte, Falk Wendrich aus Soest. Mit 2,22 m übertraf er die Qualifikationshöhe für die U23-EM in Bydgoszcz (Polen) um 2 cm.
Hochsprungsieger Edgar Rivera aus Mexiko (Foto: Hubert Lödding)
Die nächste Deutsche Jahresbestleistung gab es im Weitsprungwettbewerb der Frauen. Zwei ungültige Versuche, ein weiterer hätte das Aus bedeutet. Doch Alexandra Wester aus Köln war nervenstark. Die beiden Modearatoren Hardy Gnewuch (Halle) und Reiner Dismer (Garbsen) motivierten die knapp 1000 Zuschauer zum rhythmischen Klatschen und mit dieser Hilfe gelangen ihr 6,79 m: WM-Quali, Meetingrekord und Platz 3 in der aktuellen Weltbestenliste. Mit 6,48 m schaffte auch Anna Bühler (Unterländer LG) die Norm für die U23-EM.
Gratulation für die WM-Norm durch ihren Trainer Charles Friedek, Dreisprungweltmeister von 1999
Die drei besten Weitsprungerinnen: Melanie Bauschke (2.), Alexandra Wester und Anna Bühler (3.)
Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit Hoch- und Dreisprung der Frauen und Weitsprung der Männer.
Im Hochsprung konnten drei weitere Springerinnen die U 20-EM-Norm knacken. Mareike Max (Werder Bremen) stellte mit 1,84 m eine Deutsche Jahresbestleistung auf (Platz 6 der Weltbestenliste) und Leonie Reuter (LG Nord Berlin) und Lale Eden (Heidmühler FC) überquerten jeweils 1,81 m. Nach langer Verletzungspause sah man Imke Onnen (Hannover 96) mal wieder beim Hochsprung. Mit 1,84 m und Rang zwei war sie sichtlich zufrieden.
Weitsprungsieger wurde Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz) mit 7,45 m.
Die dritte WM-Norm gelang wieder im Dreisprung. Halleneuropameisterin Kristin Gierisch (Chemnitz) kam auf 14,29 m, auch das eine Deutsche Jahresbestleistung und Platz 7 in der Weltbestenliste. Ihren eigenen Meetingrekord aus dem vergangenen Jahr verfehlte sie nur um 2 cm. Mit 13,90 m schrammte Neele Eckhardt aus Göttingen nur um 3 cm an ihrem vor einem Jahr in Garbsen aufgestellten Niedersachsenrekord vorbei.
Dreisprungsiegerin Kristin Gierisch (Foto: Hubert Lödding)
Siegerehrung im Dreisprung (von links): Neele Eckhardt (2.), Kristin Gierisch, Birte Damerius (3,)
Von Seiten der Aktiven und Betreuer gab es viel Lob für die ausrichtenden Leichtathletik-Abteilung des Garbsener SC.
Nicht nur Prof. Dr. Müller-Siebers, der Präsident der FHDW, die das Meeting seit 17 Jahren unterstützt, war begeistert von den Leistungen und der tollen Atmosphäre in Garbsen. Die Bundestrainer jubelten über insgesamt zehn Normerfüllungen zu den internationalen Meisterschaften, die Aktiven freuten sich über die tolle Unterstützung und viele Bestleistungen und die Zuschauer haben spannende Wettkämpfe mit Weltklasseleistungen gesehen.