Das KURTULUS Springer-Meeting wurde seinem Ruf als Familienfest der Springer auch in der 26. Auflage gerecht, nur das Wetter spielte in diesem Jahr erstmalig nicht mit. Unter dem Regen und dem böigen Wind litten die Leistungen der rund 100 Aktive doch erheblich.
Aus ganz Deutschland, von Greifswald an der Ostsee bis Baden-Baden, von Klausdorf bei Kiel bis Suhl im Thüringer Wald waren die Aktiven angereist, dazu kamen Gäste aus den USA, Kanada, Indien, Großbritannien, Armenien, der Ukraine und den Niederlanden.
Das Highlight im Vorprogramm setzte aber eine Athletin aus dem Kreis Hannover-Land: Dorothea Gantert von der SpVg Laatzen. Sie trotzte dem Regen und überquerte im Hochsprung der weiblichen Jugend U20 1,80 m. Damit verbesserte sie nicht nur ihren eigenen Kreisrekord sondern erfüllte auch die Norm für die U20-EM in Tampere (Finnland).

Dorothea Gantert über 1,80 m (Foto: Martin Haslbeck)
Unter den wechselnden Winden von 2,4 m/s Rücken- bis 2,7 m/s Gegenwind litten besonders die Weit- und Dreispringer und -springerinnen.
Obwohl der Himmel auch zu Beginn des Hauptprogramms noch einmal seine Schleusen öffnete waren ca. 600 Zuschauer und Zuschauerinnen gekommen und feuerten die Aktiven pausenlos an.
Zum 9. mal in Garbsen war der Ex-Europameister im Hochsprung Mateusz Przybylko (Bayer Leverkusen). Er übersprang 2,09 m und ließ dann 2,20 m auflegen, das war aber bei den widrigen Bedingungen an diesem Tag zu hoch. Lokalmatador Julius Vollmers vom Garbsener SC landete mit neuer persönliche Bestleistung von 2,04 m auf Rang 3. Hier war auch der Silbermedaillengewinner der Paralympics von Paris Nishad Kumar aus Indien dabei. Der einseitig armamputierte Springer erreichte 1,99 m.

Gratulation von einem Ex-Europameister: Julius Vollmers (Foto: Martin Haslbeck)
Ihrer Favoritenrolle wurde die 2. der aktuellen deutschen Bestenliste im Weitsprung der Frauen Finja Köchling aus Frankfurt gerecht: sie siegte mit 6,36 m vor der deutschen Vizemeisterin Libby Buder (TSG Bergedorf) mit 6,17 m. Auch in diesem Jahr wieder dabei: die 7. der Paralympics von Paris Laura Burbulla vom VfL Wolfsburg und die deutsche Parajugendmeisterin Annalena Jung vom TuS Bothfeld.
In Paris war auch Mohammad Amin Alsalami (LAC Berlin). Er startete bei den Olympischen Spielen im Refugee-Team, am Wochenende war er in Garbsen und gewann den Dreisprungwettbewerb der Männer mit 15,49 m.
In der Pause bedankte sich der Organisator Bernd Rebischke bei den Sponsoren und Unterstützern des Meetings: Hasan Kurtulus, Bürgermeister Claudio Provenzano, Prof. Roland Scharf vom Freundeskreis der Stadt Garbsen, Brigitte Friedrich und Gage Kuckuck. Zusammen mit Ex-Bürgermeister Christian Grahl führten sie auch die ersten Siegerehrungen durch.
Zum zweiten Block des Nachmittagsprogramms erbarmte sich das Wetter doch noch und schickte ein paar Sonnenstahlen nach Garbsen. Das nutzte Bianca Stichling (Bayer Leverkusen) zu einer neuen Saisonbestleistung im Hochsprung. Sie gewann mit 1,89 m, an ihrer persönlichen Bestleistung von 1,91 m scheiterte sie nur knapp.
Bianca Stichling über 1,89 m (Foto: Martin Haslbeck)
In Weitsprung der Männer siegte Simon Plitzko (TSG Bergedorf). Mit 7,78 m übertraf er die Qualifikationsnorm für die U23-EM in Bergen (Norwegen). Nach seinem Dreisprungsieg entschloss sich Mohammed Amin Alsalami kurzfristig noch am Weitsprungwettbewerb teilzunehmen und belegte hier Platz 2.
Die Zunge hilft mit: Simon Plitzko (Foto: Hubert Lödding)
Im Dreisprung der Frauen gewann wieder eine Athletin aus der Region: die deutsche Meisterin Kira Wittmann von Hannover 96 erzielte im letzten Versuch 13,69 m.

Familienfest: Onkel Mateusz mit seinen Neffen. (Foto: Hubert Lödding)
Am Ende des 26. KURTULUS Springer-Meetings sah man viele zufriedene Gesichter. Trotz des Wetters konnten die Trainer und Aktiven einige Bestleistungen bejubeln, die Leichtathleten des Garbsener SC mit Rene Weimann und seinen zahlreichen Helfern hatten wieder einmal bewiesen, dass sie hochkarätige Veranstaltungen ausrichten können, die Zuschauer und Sponsoren hatten spannende Wettbewerbe gesehen, das Lob von allen Seiten entschädigte auch die Organisatoren Bernd Rebischke und Reiner Dismer für die zahlreichen Stunden der Vorbereitung und Mateusz Przybylko versprach: „Ich komme nächstes Jahr wieder.“